Landesregierung forciert Flächenfraß

Volksinitiative Artenvielfalt NRW fordert Stopp der Neuversiegelung

Als „zahnlosen Tiger“ kritisieren die nordrhein-westfälischen Naturschutzverbände Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) und Naturschutzbund Deutschland (NABU) das heute von Landesumweltministerin Ursula Heinen-Esser vorgestellte ‚Maßnahmenpaket zur intelligenten und effizienten Flächenentwicklung“. Das Paket enthalte überwiegend Placebos und löse nicht das Problem des weiterhin fortschreitenden Flächenfraßes.

Foto: Eden e.V.
Kiesababau am Niederrhein. Foto: EDEN e.V

Im mehrjährigen Mittel gehen in NRW Tag für Tag noch immer etwa 12 Hektar Freiraum durch neue Wohn- und Gewerbegebiete, Straßenbau, Tagebau, Kies-Abbau und andere Abgrabungen unwiederbringlich verloren. Dazu hat nach Ansicht der Verbände die Streichung landesplanerischer Flächensparvorgaben durch Schwarz-Gelb erheblich beigetragen. Die jetzt vorgestellten Maßnahmen der Landesregierung sind nach Ansicht von BUND, LNU und NABU nicht ansatzweise geeignet, diesem Negativtrend entgegen zu wirken. Deshalb müsse sich die Landesregierung den zusätzlichen unwiederbringlichen Verlust bei Tier- und Pflanzenarten ankreiden lassen.

Mit der ‚Volksinitiative Artenvielfalt NRW‘ fordern die Verbände deshalb eine neue Landesentwicklungsplanung mit Regelungen und Instrumenten, die verbindlich den Flächenverbrauch im Land bis 2035 auf Null absenken. Wenig hilfreich seien die heute von der Umweltministerin vorgestellten Einzelmaßnahmen, wenn gleichzeitig das Wirtschafts- oder das Verkehrsressort eine gegenteilige Entwicklung forcierten.